Häufig trifft im Herbst vor allem bei später Behandlung erst im August eine für das Bienenvolk unerträgliche Belastung durch die Varroamilben mit der oft ebenfalls zu späten Auffütterung zusammen. Derart gestresste Völker sind anfällig für weitere Krankheiten aller Art ausgelöst durch weitere Parasiten, Bakterien oder Viren. Wenn sie sich nicht bereits im Herbst kahl fliegen, geschieht dies spätestens in den Wintermonaten. Zurück bleiben leere Beuten oder nur noch die Königin mit einigen wenigen Bienen auf einzelnen Waben nebst ungepflegter, abgestorbener Brut samt sauberen Honig- und Pollenkränzen und einer unterschiedlich grossen Anzahl von Futter- und Leerwaben. Vielfach sind durch die langsame Schwächung dieser Völker auch noch Nosema- und Ruhrspuren sichtbar. Können die kranken Bienen während einer Kältewelle in den Wintermonaten nicht wegfliegen, häufen sich tote Bienen in grosser Menge am Kastenboden und verstopfen das Flugloch.
Bei leeren Kästen sofort (wenn nötig schon im Winter) die Fluglöcher schliessen, um eine Krankheitsausbreitung durch Räuberei zu verhindern.
Das Wabenmaterial muss streng aussortiert werden. Alle dunklen, schimmligen oder Brutreste enthaltenden Waben werden ausgeschieden und eingeschmolzen, auch jene mit Futterkränzen! Krankheitserreger können sich auf dem Wachs bebrüteter Waben und im Futter befinden. Ebenfalls eingeschmolzen werden alle Waben die an Rähmchen oder Zellen Ruhrflecken zeigen. Altwaben niemals ausschlecken lassen.
Es ist vertretbar, makellose unbebrütete Waben ohne Futter nach einer Begasung mit 60%iger Essigsäure wieder zu verwenden. Die Essigsäure tötet Viren und Nosemasporen ab: im Mai (Verdunstungswärme genügend hoch!) pro 12 Waben in einer verschlossenen Wabenkiste Schwammtuch mit 30 ml 60%iger Essigsäure tränken und auf die Waben legen bis das Schwammtuch trocken ist. Waben auslüften und weiterverwenden.
Die leer gewordenen Bienenkästen müssen vor dem wieder Einlogieren von Völkern einwandfrei gereinigt werden. Das gleiche Vorgehen gilt, wenn alte Rähmchen wieder verwendet werden.
Nur einwandfrei gereinigte Kästen, Rähmchen (am besten nur neue verwenden) und das grosszügige einschmelzen von Waben verhindert die Weiterverbreitung von Krankheitserregern aller Art im Bienenstand.
Eine konsequente Varroabekämpfung mit wirksamen Mitteln zum richtigen Zeitpunkt!