Alle 13 im Bienenhaus Schlattbrunnen anwesenden Vereinsmitglieder bestätigten, dass es ein durchzogenes, eher schwieriges Bienenjahr war.
Die Blütenhonigernte war recht erfreulich, aber bald danach mussten die Bienenvölker wegen der anhaltend nasskalten Witterung mehrere Wochen mit Futterteig unterstützt werden. Bis die jungen Königinnen der vielen Schwärme und diejenigen der selber gebildeten Jungvölker begattet und in Eilage waren, dauerte es fast doppelt so lange wie üblich. Einige Imker erzählten von buckelbrütigen Völkern, weil die Königinnen gar nicht begattet wurden. Die Waldhonigernte 2016 fiel praktisch gänzlich aus.
Das nächste Thema des Abends wurde der Fütterung gewidmet. Vor allem die Menge pro Wirtschaftsvolk interessierte die Imkerinnen und Imker. Mit der folgenden Regel bringt man ein Wirtschaftsvolk im Schweizerkasten grundsätzlich durch den Winter: 15 kg Zucker (in Trockenmasse, nicht aufgelöst) oder 15 Liter gekauften Futtersirup. Bei den Magazinen kann mit einer mobilen Waage leicht festgestellt werden, wieviel Futter die Bienen schon eingelagert haben, beim CH-Kasten wartet man in der Regel, bis die hinterste Wabe glänzt.
Auch die Räuberei ist ein ernst zu nehmendes Thema bei der Fütterung im Herbst. Franz demonstriert eine einfache Vorrichtung (Veranda) wie die Anflugschneise eingeschränkt werden kann und auch die „Räuber“ gezwungen werden, durch die kleine Öffnung herein zu kommen. Damit können die Wächterbienen die Räuber besser erkennen und den Zutritt verhindern. Dabei sei auch erwähnt, dass Bienen Zuckerwasser viel besser riechen als Futtersirup.
Die Frage, ob man nicht während der Ameisensäurebehandlung gleichzeitig füttern kann, wurde wie folgt beantwortet: Auf keinen Fall! Beide Vorgänge, die Ameisensäurebehandlung und die Fütterung verlangen grossen Einsatz und viel Arbeit von den Bienen. Zudem setzt sich die Säure im Futter fest und lässt dieses sauer werden. Allein die Vorstellung davon, sollte das definitiv verhindern.
Auch der Mäuseschutz in den kälteren Monaten ist ein ernst zu nehmendes Thema und es werden verschiedene Vorrichtungen, welche beim Flugloch montiert werden können, gezeigt. Um Mäuse ab¬zuwehren, dürfen die Öffnungen max. 8 x 8 mm gross sein. Der Schutz wird bei den ersten Reini-gungsflügen wieder entfernt.
Als letzte Arbeiten im Herbst werden die Futterkontrolle sowie die Prüfung auf Weiselrichtigkeit genannt.
Vielen Dank für diesen wiederum spannenden und lehrreichen Abend!
09. September 2016
Ruth Zeltner, Neuendorf