Die zweite Zusammenkunft der ERFA-Gruppe in diesem Jahr fand am Di. 15. März um 18.30 Uhr im Vereinsbienenhaus Schlattbrunnen statt. Trotz dem unfreundlichen „Aprilwetter“ -Nieselregen bei einer Aussentemperatur um die 3°C kamen erfreulicherweise 12 Imkerinnen und Imker in den Schlattbrunnen.
Das Schwerpunktthema für 2016 umfasst: Vermehrung und Zucht, Jungvolk- Ableger- und Kunstschwarmbildung. Königinnen verwerten.
Nach der Begrüssung durch Franz Berger erzählten die Anwesenden, was sie mit ihren Völker seit letztem Spätherbst erlebt und erfahren haben. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass erfreulicherweise bis zum heutigen Tag der Völkerverlust niedrig ist. Die Varroamilbe konnte erfolgreich „in die Schranken gewiesen werden“. Die Oxalsäure Behandlung (Winterbehandlung) wurde jedoch in der Technik, aber auch anzahlmässig unterschiedlich durchgeführt.
Varroamilbe
Marianne Zeltner macht darauf aufmerksam, dass die Winterbehandlung wegen des
milden Winters in den wenigsten Fällen „brutfrei“ ausgeführt werden konnte. Wenn während der laufend Saison der Milbe zu wenig Beachtung geschenkt würde, könnte es bereits im Spätherbst 2016 und- oder dann im Frühjahr 2017 „ein böses Erwachen“ geben. Der allgemeine Tenor lautet, dass in den nächsten Wochen vermehrt darauf zu achten ist, dass die Völker genügend Futter haben. Einige Kollegen mussten bereits im Jan. zusätzlich füttern.
Franz Berger thematisiert das Einengen der Völker
Einengen heisst, die Wabenzahl oder die Anzahl Zargen der Volksstärke anpassen. Raum schaffen für neuen Wabenneubau. Da gibt es unterschiedliche Praktiken.
Im Spätherbst einengen: Nov.- Dez.
CH-Kasten
1-2 Waben wegnehmen; das Einengen kann schwachen Völker helfen, besser über die Runde zu kommen.
Magazin
Beim Ueberwintern auf zwei Zargen; kann in der unteren Zarge die Randwabe lks. u. rechts entfernt werden, so kann das „Verschimmeln“ der Waben reduziert werden.
Im Frühjahr einengen: Febr. –März
CH-Kasten
Raum schaffen für Wabenneubau!
Je nach Futtervorrat und Volksstärke werden die hintersten 2-3 Waben gezogen. Sind diese noch mit Futter gefüllt (Futterwaben), werden die Waben mit kleinen Futterresten dem Volk entnommen und an diese Stelle kommen die Futterwaben. Die praktisch leeren Waben können bei gezogenem Keil hinter das Fenster gehängt werden.
Magazin
Der Raum soll der Volksstärke angepasst werden.
Je nach Betriebsweise (z.B. Imkern im angepassten Brutraum) werden die Völker stark eingeengt.
In der einzargigen Dadantbeute können drei bis vier Waben mit kleinen Futterresten ausserhalb des Trennschiedes zum Auslecken platziert werden.
Peter Baumgartner übernimmt das Thema Zucht und Vermehrung.
Die Frage in die Runde was ist unter Vermehrung und was ist unter Zucht zu verstehen, wird wie folgt beantwortet. Vermehrung heisst z.B. aus einem Volk mittels Brutableger zwei Völker machen.Mit Hilfe der Zuchtpyramide können die verschiedenen Stufen der Zucht abgelesen werden.
Die Zuchtpyramide beginnt zuunterst mit:
- Standbegattung
- Gebrauchszucht
- B-Belegstation
- Vermehrungszucht
- A-Belegstation
- Hochzucht
- KB
Wie anspruchsvoller die Zucht wird (Hochzucht) wie weniger Imkerinnen und Imker sich für die Hochzucht entscheiden. Peter Baumgartner ist aktiv in einer Zuchtgruppe. Jedes und jeder von uns kann mit beobachten der Völker und mit etwas Erfahrung herausfinden von welchem Volk es sich lohnt eine Königin nachzuziehen. Eine individuelle Stockkarte oder ein „Tagebuch“ ist dabei unerlässlich. Die Zucht beginnt mit: AUSLESEN und BEWERTEN. Jede Imkerin jeder Imker soll für sich einen Bewertungsmassstab zurechtlegen.
Es können folgende Kriterien bewertet werden:
- Wabenstetigkeit
- Schwarmträgheit (dabei ist die Völkerführung ein entscheidender Faktor)
- Bruthygiene
- Beurteilung des Brutnestes
- Varroabelastung
- Sanftmut
- Propolis
Die Aufzählung ist nicht abschliessend.
Diese Kriterien sollten über eine längere Zeit bewertet werden. Die Bewertung gibt der Imkerin, dem Imker die notwendige Entscheidungsgrundlage für die Nachzucht einer Königin. Bei einem nächsten Treffen wird das Thema Völkervermehrung in der Praxis behandelt.
Bei Kaffee und Chrömli wurde noch angeregt diskutiert. Ein interessanter Abend ging nur allzu schnell vorbei.
Herzlichen Dank an Franz für die Organisation des Anlasses. Herzlichen Dank an Franz, Marianne und Peter für ihre Beiträge.
22.03.2016 mho