Neben Nektar, Honigtau und Blütenpollen sammeln die fleißigen Bienen auch Harze von Blatt- und Blütenknospen. Den Rohstoff dafür sammeln die Bienen an Pflanzen. Die Knospenauszüge werden von den Bienen mit Körpersekreten zu Propolis, auch Kittharz genannt, vermischt. Propolis wird von den Bienen zum Abdichten des Bienenstocks gebraucht. Es ist dunkelbernsteinfarbig und hat antimikrobielle und pilzhemmende Eigenschaften und stellt somit einen Schutzstoff dar, der die Bienen im Stock gegen Infektionen und Krankheiten schützt. Propolis wirkt als Schutz gegen den Befall mit Krankheitserregern; dank dieser Substanz herrscht im Stock Keimfreiheit. Die Bienen überziehen ihre Behausung sowie die Wabenrähmchen mit einem hauchdünnen Film aus Propolis damit auf den Larven sowie auf dem offen in den Zellen liegenden Futtersaft keine Bakterien, Viren, Pilze oder Schimmel gedeihen können. Auf den Bienen leben weder Bakterien oder Viren noch Pilze. Diese Abwehrfähigkeit ist für die Bienen äußerst wichtig Bei einer Lebensgemeinschaft von bis zu 100’000 Bienen pro Volk wären die Auswirkungen einer Seuche verheerend. Propolis ist es, mit der die Bienen ihr Immunsystem stärken und ihren Stock gegen Krankheiten schützen. Propolis ist gut erforscht und enthält vor allem Flavonoide, Aldehyde und pflanzliche Esterverbindungen. Die Bezeichnung Propolis entstammt aus dem Griechischen und bedeutet «Verteidigung der Stadt». Ein Blick in die Geschichte bestätigt unsere Kenntnisse und den vierfachen Nutzen dieser hochwirksamen Substanz. Sehr alte Quellen berichten über Erfolge bei der Behandlung von Verbrennungen und Wunden, Rheuma, Furunkulosen, sowie Entzündungen des Mund- und Rachenraumes.
Die Propolis enthält neben Flavonoiden auch ein breites Spektrum wertvoller Spurenelemente wie Zink, Eisen, Magnesium, Selen, Silizium und Vitamine der B Gruppe sowie das Provitamin A und schließlich große Menge Vitamin E.
Der Imker kann Propolis gewinnen, indem er den Bienen Netze oder Gitter in den Stock hängt. Wenn die Bienen die Löcher mit Propolis abgedichtet haben, werden die Gitter entfernt und in den Kühlschrank gelegt. Das Propolis wird dann brüchig und kann so gewonnen werden. Es kann als Stückchen in Honig eingelegt oder in Alkohol gelöst als Propolis-Tinktur angewandt werden. Propolis setzt sich zum größten Teil aus Harzen, Wachs, ätherischen Ölen, Pollen sowie organischen Säuren, Mineralstoffen und Spurenelementen zusammen. Es wird vor allem wegen seiner bakterienhemmenden und antibiotischen Wirkung geschätzt. In der Volksheilkunde ist es seit Jahrhunderten als vielseitiges Heilmittel bekannt. In Mund- und Zahnhygiene dient es der vorbeugenden Behandlung von Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbeschwerden. Besonders wirksam ist Propolis gegen Pilze, Viren und Bakterien. Gleichzeitig wirkt es stimulierend auf die Gewebeerneuerung. Propolis kann innerlich oder äußerlich als Tinktur oder Salbe angewandt werden. Kontraindikationen sind, von einer eventuellen Allergie abgesehen, keine bekannt.